Sonntag, 29. März 2015

PICASSO MUSEUM IN ANTIBES

Nachdem ich Matisse und Chagall im Zusammenhang mit Nizza vorgestellt habe, muß ich nun die Farbpallette bis nach Antibes hinreichen. Ein Ausflug in das 20 Km von Nizza entfernte Städchen Antibes lohnt sich immer: denn hier befindet sich das sehenswerte MUSÉE PICASSO http://www.antibes-juanlespins.com/les-musees/picasso, eines der schönsten Museen an der Küste.




In dem Bau des ehemaligen Grimaldi Schlosses lebte und malte Picasso ab 1946. Inspiriert von der schönen Lage entstanden farbenfrohe Bilder wie "Suite d'Antipolis" auch "La joie de vivre" (Die Lebensfreude) genannt.




Einen Großteil seiner Gemälde, Zeichnungen und Plastiken aus dieser Zeit, die er der Stadt Antibes überließ, sind in dem heutigen Museum zu finden. Darüber hinaus organisiert das Museum regelmäßig Wechselausstellungen, die mit dem Schaffen Picassos in Verbindung stehen. Von der fantastischen Aussichtsterrasse bietet sich dem Besucher zwischen beeindruckenden Skulpturen von Germaine Richier und dem Pariser Ehepaar Poirier hindurch ein wunderbares Panorama der südfranzösischen Riviera.


Der Besuch des Musée Picasso läßt sich pefekt mit einem Bummel durch die provenzalische Altstadt mit ihren blumengeschmückten verwinkelten Gässchen und Plätzen verbinden, die umgeben von alten Wehrmauern wie eine Festung über dem Meer thront. Täglich außer Montag findet auf dem zentralen Place Masséna unter einem großen Glasdach ein Bauermarkt statt. Hier findet man Berge von mescluns (Mischung verschiedener junger feiner Blattsalate), Lavendelhonig, Artischoken, Knoblauchzöpfe, Fässer mit gesalzenen Sardellen und Cornichons, diese kleinen scharfen sauren Gurken, und im Winter Trüffel aus den Wäldern der Provence.



Unterhalb der Altstadt liegt der Port Vauban, der schon im 17. Jahrhundert angelegt wurde und heute als Jachthafen dient. Für Boot- und Segelliebhaber lohnt es sich da auch, ein Auge zu werfen!

Donnerstag, 19. März 2015

CHAGALL MUSEUM

Ein anderer großer Maler des zwanzigsten Jahrhunderts hat auch in Nizza sein Museum: Marc Chagall. 
 Der französischer maler russisch-jüdischer Herkunft (im heutigen Weißrussland 1887 geboren und mit 98 Jahren (!) in Saint-Paul-de Vence bei Nizza - vor fast genau 30 Jahren - gestorben) hat vorwiegend Motive aus der Bibel und aus dem Zirkus als Hauptthemen in seinen Bildern aufgenommen. Diese stets wiederkehrenden Symbole hat er auch in den Mosaiken und in den von ihm bemalten Kirchenfestern verwendet.

Mit Anfang zwanzig zog Chagall nach Paris, um sich der Malerei zu widmen. Er stoß jedoch auf viele Schwierigkeiten und kam zunächst mit den neuen Lebensumständen nicht zurecht. Nur die große Entfernung zu seiner Heimat hinderte ihn daran, zurück zu kehren. Allmählich gewöhnte er sich jedoch an sein neues Leben und befand sich dann inmmitten der internationalen Bohème von Paris und begegnete den Avantgardisten des Montparnasse.
Chagall liebte das Licht in Paris, war davon fasziniert, auch vom Eiffelturm, seinem Wahrzeichen; damit verband er die Idee von Freiheit. Er nannte Paris "La ville Lumière" (die Lichtstadt), auch "La Lumière-Liberté" (das Licht der Freiheit). Dies druckte er auch später aus, indem er das Motiv des Eiffelturms oft in seinen Bildern aufnahm.
Als er die Fauvisten entdeckte, wurde er von ihren explosiven Farben und ihrer revolutionären Bedeutung überwältigt. Später sollte er in seiner Autobiographie Mein Leben schreiben:
"Hier trat ich voll ein (...) keine Akademie hätte mir all dies geben können, was ich entdeckte, als in mich in die Ausstellungen von Paris, in die Schaufenster der Gallerien, in seine Museen verbiss." 
 Er sah in den freien Farben die grenzenlose Freiheit.







Um 1950 nach seinem New Yorker Exil entdeckte er die Côte d'Azur und die faszinierende Kraft seiner Farben.














Aus seinem Wunsch ist in Nizza das Chagall Museum entstanden. Die gesamte Entstehungsgeschichte von seinem Werk ist da zu besichtigen: "Die biblische Botschaft" setzt sich aus 17 Gemälden zusammen. Die für Chagall typischen fröhlichen Farben und Linien kommen hier besonders zum Leuchten und schaffen einen Ort der Leichtigkeit.


MUSÉE CHAGALL
http://en.musees-nationaux-alpesmaritimes.fr/chagall/

Donnerstag, 12. März 2015

MATISSE IN NIZZA

Bis vor dem ersten Weltkrieg reiste Matisse viel, wie z.B. nach Sevilla (1910-11), nach Moskau (1911), nach Tanger (1911-12 und 1912-13) und nach Berlin im Sommer 1914. Erste Gemälde von ihm wurden auch internationl ausgestellt, sowie auch Skulpturen, wie etwa in London und in New York. Nachdem er sich nach Ausbruch des Krieges zum Militärdienst meldete, jedoch aber abgelehnt wurde, verließ er Paris und zog zunächst nach Collioure, dann 1916 auf ärztliches Anraten wegen Bronchitis an die Côte d'Azur, nach Menton und anschließend 1916 nach Nizza. Die Stadt sollte für die weiteren Jahre zu seinem Domizil werden.
In den zwanziger Jahren bezog sogar Matisse eine zweistöckige Wohnung am Place Charles-Félix am Ende des Cours-Saleya. In dieser Zeit besuchte er oft Renoir in Cagnes-sur-mer und verkehrte mit Bonnard in Antibes. 
Sein Sohn, Pierre Matisse, der Galerist geworden war, organisierte für ihn im Jahre 1927 eine Ausstellung in seiner New Yorker Galerie. Matisse reiste dorthin, sowie nach San Francisco und Tahiti. 



Im Spätsommer 1930 fand in der Berliner Galerie Thannhauser eine bedeutende Ausstellung über Matisses Werk statt und anschließend im November 1931 eine große Einzelausstellung im Museum of Modern Art von New York. So erlangte er zum internationalen Ruf und Erfolg. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg übersiedelte er nach Nizza, in den herrschaftlichen Stadtteil Cimiez, und zwar in das berühmte Hotel Regina. Von da an lebte er teilweise in dem nahgelegenen Dorf Vence oder in Nizza, wo er 1954 starb. 

Das Matisse Museum in Nizza
http://www.musee-matisse-nice.org/wurde 1963 in einer genuesischen Villa aus dem 17. Jahrhundert auf dem Berg von Cimiez.gegründet. Der Maler selbst hatte bereits zu Lebzeiten und vor der Gründung einige Gemälde und Zeichnungen geschenkt. Weitere Schenkungen durch die Erben folgten zwischen den Jahren 1960 und 1978.

(Hier rechts im Bild: im Vordergrund das rote Haus ist das Matisse Museum, mit im Hintergrund das Hotel Regina)

Mittwoch, 4. März 2015

MATISSE MUSEUM

Bleiben wir ein bißchen bei dem Thema Kunst... Farben passen eh so gut zu Nizza! Viele Künstler und Maler haben hier gelebt und gearbeitet.


Heute möchte ich mich Henri MATISSE (1869-1954)  widmen. Er war schon 48 Jahre alt, als er Nizza entdeckte. Dies wurde aber für ihn eine Offenbarung: das Licht, die Intensität der Farben, die Reflexe des Mittelmeeres... Das alles sollte auf den Meister eine große Wirkung ausüben und sein werk auch stark prägen.

"ALS ICH MIR BEWUSST WURDE, DASS ICH JEDEN MORGEN DIESES LICHT WIEDER SEHEN WERDE, KONNTE ICH MEIN GLÜCK KAUM FASSEN."

Von nun gehörte seine Leidenschaft der Côte d'Azur an. Dort verbrachte er auch die nächsten vierzig Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod in Nizza. Da lebte er am meisten, nämlich 27 Jahre lang, aber auch in den umliegenden Dörfern und Städtchen wie Eze, Saint-Jean-Cap-Ferrat, Villefranche-sur-Mer, Beaulieu-sur-Mer und Cagnes-sur-Mer, ohne Vence zu vergessen, wo er sich während des zweiten Weltkrieges zurückzog. Überall haben diese leuchtenden und farbenreichen Landstriche Einfluß auf ihn gehabt.

Matisse widmete sich zunächst einem Studium der Rechtswissenschaften. Erst mit Anfang zwanzig entdeckte er für sich die Malerei - anläßlich einer langen Rekonvaleszens, die ihn im Bett festhielt - und gab seine juristische Karriere auf. Im Jahre 1895 wurde er bei der École des Beaux-Arts aufgenommen und Schüler vom Maler Gustave Moreau. Von nun an entdeckte er viele andere zeitgenössische Maler und reiste viel. So verbrachte er z.B. den Sommer 1905 in dem südfranzösischen Fischerdorf Collioure, zwischen Perpignan und der spanischen Grenze gelegen, und lernte dort die Maler André Derain und Maurice de Vlaminck kennen. Dieser Aufenthalt und die Begegnungen entsprachen einen bedeutsamen Wendepunkt in Matisses Schaffen. In der Zusamenarbeit mit Derain kristalllisierte sich ein neuer Stil, dies war die Entstehung des Fauvismus.



1906 lernte er Picasso kennen. Von da er verband beide Maler eine Freundschaft bestehend aus schöpferischer Rivalität und gegenseitigem Respekt. Im gleichen Jahr reiste Mathilde nach Algerien und besuchte dort die Oase Biskra. Nach seinem Rückkehr entstand das Bild Blauer Akt (siehe rechts), an Einnerung an Biskra. 1908 reiste er nach Deutschland und lernete die Künstlergruppe Brücke kennen.
Unterstützt von Bewunderern, u.a. von den Geschwistern und Kunstsammlern Leo und Gertrude Stein, gründete er in Paris die Académie Matisse, wo er von 1908 bis 1911 an rund 100 Schüler aus dem In- und Ausland unterrichtete.

Mittwoch, 25. Februar 2015

MAMAC MUSEUM





Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Nizza (MAMAC) wurde am 21. Juni 1990 eröffnet. Die Aufgabe der Museumsarchitektur bestand darin, zwei Hauptelemente der Nizzaer Stadtstruktur im Einklang zu bringen: die sardische städtebauliche Planung und die exotische Utopie der belle Epoque. Es ging darum, das hafenviertel und die Altstadt einerseits mit den im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen Stadtteilen andererseits zu verbinden.  

(Foto: Vorplatz zwischen MAMAC und Théâter)



Ein optisches Spiel verbindet die Ocker- und Rottöne des Gebäudesockels mit der glatten Oberfläche aus Carrara-Marmor der Türme, wogegen sich die Olivenbäume abzeichnen, und somit die Themen Ordnung und Frieden der mediterranen Natur im Herzen der Stadt übertragen. Die Abdeckung des Flusses Paillon bietet eine seltene Gelegenheit über freies Gelände mitten im Stadtzentrum zu verfügen und ermöglicht die Entwicklung eines weitgehenden Dispositivs  „Promenade des Arts – Promenade der Künste“ genannt, bestehend aus einem Museum und einem Theater.
(Foto: Mit Kunst überdachter Vorplatz zwischen MAMAC und Théâter)


Das künstlerische Programm des Museums findet seine wesentliche Aussprache in dem Zusammenhang zwischen dem europäischen Neuen Realismus und dem amerikanischen Ausdruck der Assemblage-Kunst und der Pop-Art. Diese Gegenüberstellung hängt von einer historischen Realität ab, die starke Einverständnisse zwischen diesen beiden Bewegungen beweist.

(Foto: Die Coulée Verte / Grüner Streifen, unmittelbar am Anfang bei MAMAC und Theater)

Mittwoch, 18. Februar 2015

COULÉE VERTE oder PAILLON-PROMENADE

Die Promenade du Paillon, auch Coulée Verte, grüner Streifen gennant, wurde im Herbst 2013 nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Es war eine der umfangreichsten Baustelle der Côte d'Azur. Sie bietet nun zwölf Hektar Grünfläche im Zentrum Nizzas an: eine grüne Lunge von MAMAC-Museum und Theater aus bis zur Promenade des Anglais und zum Strand, ein wunderschöner Spaziergang oberhalb vom im 19. Jahrhundert begrabenen Fluss Paillon, um die Stadt trockenzulegen.




Die Gärten zahlen rund 40.000 m2 bepflanzte Grünfläche, davon 17.000 m2 mit Rasen. Diese Promenade entspricht auch einer botanischen Reise durch die Kontinente mit Versprechnung auf blühenden Bäume an allen Jahreszeiten. Die größte Attraktion ist der Wasserspiegel von rund 3000m2, ausgestattet mit 128 Strahlen, inspiriert nach demjenigen in Bordeaux am Rande der Garonne. Auch sehr sehenswert ist die "Nebelfläche" aus Basalt und Kalk von 1400 m2, ausgestattet mit Hunderten von Zerstäubern.










Die Coulée Verte ist ein richtiger Einziehungspunkt geworden, wo man sich trifft, flaniert und spielt.












Vor allem Kinder haben hier ihren Spaß!








Mittwoch, 11. Februar 2015

PLACE MASSÉNA



Wer die mondäne Stadt Nizza an der Côte d'Azur erkundet, kommt am weltberühmten Place Masséna, dem Herzstück der Stadt, kaum vorbei. Ganz gleich, in welche Richtung des gepflegten Platzes man blickt, gibt es Schönes zu entdecken. Rund um den Platz sind rote und ockerfarbene Gebäude mit Arkadenbögen von herrschaftlichem Charakter aus dem 17. Jahrhundert angesiedelt. Die epochalen Bauten zaubern venezianisches Flair nach Nizza. Die Nähe zu Italien spiegelt sich auf dem Place an jeder Ecke wider. Im Wechsel hell und dunkel karierte moderne Pflastersteine verleihen außerdem dem Platz eine besondere Note. Ab und an schlängelt sich über die Mitte des Platzes eine Straßenbahn.