Seit dem 19.
Jahrhundert wählten die Engländer die Bucht der « Baie des Anges (Bucht der Engel)» zu ihrem bevorzugten Überwinterungsort und verliehen
damit im Jahre 1820 auf Anregung von Hochwürden Lewis Way der berühmtesten
Promenade der Welt ihren Namen. Sie verleiht Nizza seine kosmopolitische und
ästhetische Identität zwischen Meer und Palmen.
Für die lokalen Einwohner ist heute die Promenade
des Anglais schlicht die Promenade oder die Prom. An
der Promenade tummeln sich zu jeder Tageszeit Spaziergänger, Jogger,
Inlineskater und Skateboarder. Neben zahlreichen sportiven und kulturellen Anlässen
wie dem Ironman oder dem Karneval, die entlang der Promenade jährlich stattfinden,
ist die Promenade bekannt für ihre blauen Stühle (chaises bleues) und
ihre Pergolas.
EIN BISSCHEN GESCHICHTE
Bevor Nizza
urbanisiert wurde, bestand die dortige Küste nur aus einem verlassenen Band
Kieselstrand. Die ersten Häuser standen auf erhöhtem Grund weit weg vom Meer.
Seit dem 19. Jahrhundert begann die
Aristokratie aus Nordeuropa (vorwiegend aus England und Russland) die Winter in
Nizza zu verbringen, wo sie das milde Klima und das Panorama entlang der Küste
genoss. Als in einem besonders rauen Winter ein Zustrom von Bettlern Nizza
erreichte, schlugen einige der reichen Engländer ein nützliches Projekt für sie
vor: den Aufbau eines Gehwegs entlang des Meers.
Die Stadt Nizza förderte diese Arbeit. Die Promenade
wurde von den Nizzaern in ihrem Dialekt Nissart zuerst Camin dei Anglès genannt. Nach dem Anschluss der Grafschaft
Nizza an Frankreich im Jahre 1860 wurde die
Dialektbezeichnung durch die französische Übersetzung Promenade des Anglais
ersetzt.
Die Villen und ihre Gärten wurden nach und nach
zerstört und durch Paläste, Hotels, Casinos oder residenzielle Häuser ersetzt.
Der Autoverkehr entwickelte sich rasch und stellte schon Anfang der 20er Jahre
erste Probleme dar. Die Stadt veranlasste von 1929 bis 1931 umfangreiche
Baumaßnahmen zwischen der Oper und dem Boulevard Gambetta, was der Promenade
ihr noch heutiges Gesicht verleihen sollte. Die Verbreiterung wurde von 1949
bis 1953 zwischen dem Boulevard Gambetta und der Avenue Ferber weitergeführt.
Heute ähnelt sie auf manchen Strecken einer zweimal vierspurigen Stadtautobahn.
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