Samstag, 27. Dezember 2014

HAFEN

Der Hafen von Nizza, Hafen Lympia, dankt seinen Namen der Lympia-Quelle, die einen kleinen See in einer Sumpfzone versorgte, da wo die Bauarbeiten des Nizzaer Hafens Mitte des 18. Jahrhunderts begannen. Er bildet heute die wichtigste Hafenanlage Nizzas. 
Im 17. Jahrhundert plante man bereits Stadtvergrößerung und bei verschiedenen Bauentwürfen wurden der Hafen und sein Quartier in die Sumpfzone des Lympia-Tals miterschlossen. Im Jahre 1748 beschloss der König Charles-Emmanuel III die Gründung des zukünftigen Hafens von Nizza in der Zone des Lympia-Tals, am Fuß der ehemaligen Zitadelle. Sein Bau wird sich auf anderthalb Jahrhundert erstrecken.
Im Jahre 1840 wird eine endgültige Skizze des Meereszugangs mit Perspektive und Axialsym-metrie festgelegt. Sie stellt einen Damm von fünfzig Metern Länge und einer Wasserfläche von sechs Hektar. Am Ende und im Norden herrscht ein langer Platz (früher Cassini Platz, heute Place Île-de-Beauté genannt) über einen Strand noch ohne Kai. Im Zentrum des Platzes ist die Kirche Notre-Dame du Port vorgesehen mit rechts und links symmetrische Häusern mit Portal.                                                                             
Im Jahre 1844 wird der Bau dieser neuen dreistöckigen Gebäuden genehmigt. Die südlichen Fassaden werden mit Ocker- und Rottönen angemalt und große Motiven in natürlichem Relief verzieren den Umriss der Balkone. Die Arkaden werden mit Kassettendecken geschmückt und der Boden mit Steinplatten ausgelegt.                     Im gleichen Jahr wird die Rue Cassini durchbohrt: sie verbindet den Garibaldi-Platz und verlängert die königliche Straße bis zum Hafen. Die Kirche Notre-Dame du Port wird zum Gottesdienst im Jahre 1853 eröffnet. Die meisten Kais und Ufer werden zwischen 1842 und 1860 bebaut. Am 11. März 1857 weiht mit großem Prunk die russische Kaiserin den ersten Abschnitt der Küstenstraße in Richtung Villefranche-sur-Mer ein.


Freitag, 19. Dezember 2014

PLACE GARIBALDI


Der Platz Garibaldi, der älteste große Platz Nizzas, ist ab 1773 gebaut worden, mit der Absicht, die Strecke zwischen Turin, der damaligen Hauptstadt, und Nizza befahrbar zu machen. Man entschied also, diese königliche Route, deren Nizzaer Endstation die aktuelle Avenue de la République ist, mit einem kolossalen Eingangstor auszustatten: einem Platz mit rechteckigem Grundriss, mit einer Fläche von mehr als einem Hektar, gesäumt von einheitlichen dreistöckigen Häusern, mit glatten ursprünglich in Ocker- und Rottönen gestrichenen Fassaden, deren Umriss mit Freskenmalerei hervorgehoben war. Diese Fassaden mit Nizzaer Tradition erinnerten jedoch an die Arkaden der Via Po in Turin.
Seit seinem Ursprung ist dieser Platz ein emblematischer Kreuzweg sowohl in symbolischer Hinsicht mit der Kapelle du Saint-Sépulcre als auch funktionell, indem die Altstadt mit dem Hafen verbunden wurde. Alle wichtigen Aktivitäten liefen dort zusammen: vom Transport der Güter bis hin zur Begrüßung der Herrscher wie Napoleon III. Dieser Platz sollte auch das städtische Rasterbild mit der Planung der neuen Oststadtteile durch die Axen der Straßen Cassini, Segurane und Republique skizzieren, strahlenförmig verlaufend Richtung Hafen und die aktuellen Quartiers von Riquier und Saint-Roch, damals agrarisch, dann industriell geworden.                                                     

place garibaldi
Im Laufe der Zeit hat sich die Rolle des Platzes entwickelt: mit dem Anschluss Nizzas an Frankreich im Jahre 1860 hat der Handel mit Turin stark abgenommen. Der Platz als Ort der Machtbehauptung hat auch seine Symbolik verloren. Außerdem hat die Zunahme des Luxustourismus wiederum eine Betriebsumwandlung dieser Quartiers beschleunigt: sie wurden zum verborgenen Gesicht der touristischen Vitrine von Nizza, Urlaubsort für die europäische Aristokratie. Der Platz Garibaldi offenbarte sich dann zu einem privilegierten Ort des Ausdrucks Nizzaer Identität: er ist ein zentraler, populärer und belebter Ort, der Kultur und Tradition, die geschützt von der touristischen Sturzwelle weitergedeihen, symbolisiert.
Der Platz wurde hintereinander Piazza Vittorio, dann Place de la République und schließlich Place Napoléon gennant. Hundert Jahre nach seiner Gründung bekam er seinen nun noch jetzigen Namen im Andenken an den in Nizza geborenen, italienischen General und Politiker, Giuseppe Garibaldi. Zur gleichen Zeit wurde der Platz zu einer grünen Anlage umgewandelt: ein großer Bassin mit Wasserspiel im Zentrum, und verschiedenen Alleen mit Rasen, gesäumt von Rosenstöcken. Oleander, Eichen und Eukalyptusbäume sorgten für willkommenen Schatten. Später verlor die Grünanlage all seine Charme und der Autoverkehr heimsuchte die ganze Fläche.
In den Jahren 2007-2008 anlässlich des Baus und der Einrichtung der Straßenbahn wurde der gesamte Platz vollkommen renoviert. Sie wurde zur Hälfte Fußgängerzone mit begrenzter Anzahl von Fahrspuren für den Autoverkehr. Nach rund zwei Jahren aufwendiger Arbeiten wurde im März 2012 die Fassadenrenovierung der 6500 m2 Fassaden beendet. Rund zwanzig Maler, spezialisiert auf Freskenmalerei, haben anhand von Photographien des Platzes aus dem 19. Jahrhundert an der Restaurierung teilgenommen. Dieser Platz hat u.a. Trompe-l’oeil Zierrat auf seinen vier Seiten, was eine seltene Eigentümlichkeit in Europa ist.
Kommen Sie, diesen besonderen Ort am Rande der Altstadt entdecken. Genießen Sie die Sonnenterrassen, nehmen Sie ein Glas oder verkosten Sie Meeresfrüchte im berühmten Café de Turin, im Jahre 1908 gegründet, und tauchen Sie in die Geschichte ein!

Sonntag, 14. Dezember 2014

LA PROMENADE DES ANGLAIS

Seit dem 19. Jahrhundert wählten die Engländer die Bucht der « Baie des Anges (Bucht der Engel)» zu ihrem bevorzugten Überwinterungsort und verliehen damit im Jahre 1820 auf Anregung von Hochwürden Lewis Way der berühmtesten Promenade der Welt ihren Namen. Sie verleiht Nizza seine kosmopolitische und ästhetische Identität zwischen Meer und Palmen.
Für die lokalen Einwohner ist heute die Promenade des Anglais schlicht die Promenade oder die Prom. An der Promenade tummeln sich zu jeder Tageszeit Spaziergänger, Jogger, Inlineskater und Skateboarder. Neben zahlreichen sportiven und kulturellen Anlässen wie dem Ironman oder dem Karneval, die entlang der Promenade jährlich stattfinden, ist die Promenade bekannt für ihre blauen Stühle (chaises bleues) und ihre Pergolas.



EIN BISSCHEN GESCHICHTE
Bevor Nizza urbanisiert wurde, bestand die dortige Küste nur aus einem verlassenen Band Kieselstrand. Die ersten Häuser standen auf erhöhtem Grund weit weg vom Meer.
Seit dem 19. Jahrhundert begann die Aristokratie aus Nordeuropa (vorwiegend aus England und Russland) die Winter in Nizza zu verbringen, wo sie das milde Klima und das Panorama entlang der Küste genoss. Als in einem besonders rauen Winter ein Zustrom von Bettlern Nizza erreichte, schlugen einige der reichen Engländer ein nützliches Projekt für sie vor: den Aufbau eines Gehwegs entlang des Meers.
Die Stadt Nizza förderte diese Arbeit. Die Promenade wurde von den Nizzaern in ihrem Dialekt Nissart zuerst Camin dei Anglès genannt. Nach dem Anschluss der Grafschaft Nizza an Frankreich im Jahre 1860 wurde die Dialektbezeichnung durch die französische Übersetzung Promenade des Anglais ersetzt.
Die Villen und ihre Gärten wurden nach und nach zerstört und durch Paläste, Hotels, Casinos oder residenzielle Häuser ersetzt. Der Autoverkehr entwickelte sich rasch und stellte schon Anfang der 20er Jahre erste Probleme dar. Die Stadt veranlasste von 1929 bis 1931 umfangreiche Baumaßnahmen zwischen der Oper und dem Boulevard Gambetta, was der Promenade ihr noch heutiges Gesicht verleihen sollte. Die Verbreiterung wurde von 1949 bis 1953 zwischen dem Boulevard Gambetta und der Avenue Ferber weitergeführt. Heute ähnelt sie auf manchen Strecken einer zweimal vierspurigen Stadtautobahn.




Guten Tag, „bouonjou“ in Nizzaer Dialekt,

auf dieser Seite möchte ich Ihnen die Stadt Nizza, die Perle an der Côte d’Azur vorstellen.  Mit mir werden Sie sowohl geschichtlich als auch geographisch durch die Jahrhunderte und Stadtviertel bummeln und eine von der Architektur und der Bevölkerung her vielseitige und faszinierende Stadt an der französischen Mittelmeerküste entdecken. Los, geht’s! Allez, suivez-moi!